Ecodesign for Sustainable Products Regulation (ESPR) – EU-Verordnung 2024/1781
14. Dezember 2025

Die ESPR macht Nachhaltigkeit verpflichtend. Mit dem Digitalen Produktpass werden strukturierte Produktdaten zum Marktzugang. AIRdBASE und Smart IDs liefern dafür die passende digitale Infrastruktur.
Was ist die ESPR und was regelt sie?
Die Ecodesign for Sustainable Products Regulation (ESPR, EU-Verordnung 2024/1781) ist eine neue, übergreifende EU-Rechtsvorschrift zur ökologischen Gestaltung von Produkten, die am 18. Juli 2024 in Kraft getreten ist. Sie ersetzt die bisherige Ökodesign-Richtlinie und weitet den Anwendungsbereich der ökologischen Produktanforderungen erheblich aus.
Zentrale Ziele der ESPR sind:
- Deutliche Verbesserung der ökologischen Nachhaltigkeit von Produkten, u. a. durch bessere Kreislauffähigkeit, Reparierbarkeit, Haltbarkeit, Reparierbarkeit und Recycelbarkeit.
- Reduktion des ökologischen und klimatischen Fußabdrucks von Produkten über ihren gesamten Lebenszyklus.
- Schaffung eines harmonisierten Binnenmarkt-Rahmens mit einheitlichen Mindestanforderungen für Produkte in der EU.
Die Verordnung gilt grundsätzlich für nahezu alle physischen Produkte, mit wenigen Ausnahmen (z. B. Lebensmittel, Arzneimittel, lebende Pflanzen/Tiere).
Kernbestandteile der ESPR
1. Ökodesign-Rahmen für Nachhaltigkeit
Die ESPR setzt einen Rahmen, innerhalb dessen die EU-Kommission durch sogenannte „delegierte Rechtsakte“ detaillierte ökologische Mindestanforderungen für bestimmte Produktgruppen festlegt. Diese Anforderungen betreffen Aspekte wie:
- Materialeffizienz und Ressourcenschonung
- Reparierbarkeit und Upgradefähigkeit
- Haltbarkeit und Zuverlässigkeit
- Rezyklierbarkeit und Rücknahmeprozesse
- Angaben zu Inhaltsstoffen und Materialdaten
- Energie- und Ressourceneffizienz
2. Digital Product Passport (DPP)
Ein zentraler Teil der ESPR ist die Einführung des Digital Product Passport (DPP) – ein standardisiertes, digital zugängliches Datenset, das produktrelevante Informationen über den gesamten Lebenszyklus bereitstellt.
Der DPP soll:
- Transparenz über Materialien, Komponenten und Umweltkennzahlen schaffen,
- Reparatur-, Wiederverwendungs- und Recyclinginformationen bereitstellen,
- Behörden und Marktüberwachung bei Prüf- und Konformitätsfragen unterstützen.
Die rechtlichen Grundlagen und Inhalte des DPP werden in weiteren delegierten Rechtsakten konkretisiert; verpflichtend wird die Umsetzung schrittweise ab etwa 2027 eingeführt.
Warum ist die ESPR für Unternehmen relevant?
Die ESPR schafft verpflichtende, produktbezogene Anforderungen – und zwar früh im Produktlebenszyklus (Design, Herstellung, Nutzung, Ende-of-Life). Unternehmen mit Produkten auf dem EU-Markt stehen damit vor neuen Herausforderungen und Potenzialen:
- Compliance-Pflichten: Unternehmen müssen ökologische Produktanforderungen und die digitalen Produktpässe erfüllen.
- Marktzugang: Ohne Erfüllung der Anforderungen dürfen Produkte nicht mehr in der EU verkauft werden.
- Datenmanagement: Die ESPR verlangt strukturierte, zugängliche Produktdaten über den gesamten Lebenszyklus.
Relevanz für AIRdBASE und Smart IDs
1. Konzeptuelle Passung zwischen ESPR und AIRdBASE
AIRdBASE bietet eine Plattform zur digitalen Verwaltung von Objekten, Dokumenten, Informationen und Lebenszyklusdaten – ein Kernbestandteil zur Erfüllung der DPP-Pflichten der ESPR. Dies umfasst:
- Zentrale Datenhaltung und Strukturierung von Produkt- und Objektdaten
- Lifecycle Information Management über Nutzungs-, Wartungs- und Entsorgungsprozesse
- Digitale Identifikation durch Smart IDs (QR-Codes), die direkt auf relevante Produkt- und Nachhaltigkeitsdaten verweisen
Damit fungiert AIRdBASE nicht nur als Produktinformationssystem, sondern als technische Grundlage für DPP-bereitstellung und -pflege im Sinne der ESPR.
2. Smart IDs als Brücke zwischen physischen Produkten und digitalen Daten
Smart IDs – QR-Codes, die auf produktbezogene Daten, Dokumente und Kommunikation zugreifen – sind ein ideales Mittel, um Anforderungen der ESPR praktisch umzusetzen:
- Schneller Zugriff auf DPP-Daten unterwegs (z. B. Reparaturhinweise, Materialinfos).
- **Nutzerfreundliche Schnittstelle für Endkunden, Servicepersonal und Behörden.
- Integration in bestehende Geschäftsprozesse, ohne disruptive IT-Umbauten.
Durch Smart IDs kann AIRdBASE Kunden helfen, rechtlich relevante Informationen, Nachhaltigkeitskennzahlen und Produktlebenszyklusdaten effizient bereitzustellen.
Relevanz für die Kunden von AIRdBASE
Für Unternehmen, die Produkte in der EU herstellen, vertreiben, warten oder exportieren, bringt die ESPR einige konkrete Auswirkungen:
1. Verpflichtung zur Produkt-Transparenz
Produkthersteller, Importeure und Händler müssen zukünftig detaillierte Produktinformationen gemäß DPP-Standards bereitstellen – ein Prozess, der ohne digitale Strukturierung signifikante Ressourcen binden würde. AIRdBASE ermöglicht hier:
- Zentrale Datenhaltung und Synchronisierung
- Automatisierte Generierung und Aktualisierung von Produkt- und Nachhaltigkeitsdaten
- Nachweisführung gegenüber Marktaufsicht und Behörden
2. Verbesserung der Nachhaltigkeits-Performance
Die ESPR zielt nicht nur auf Compliance, sondern auch auf Wettbewerbsvorteile durch:
- Nachhaltige Produktgestaltung
- Bessere Reparatur-, Wartungs- und Verlängerungsstrategien
- Transparenz gegenüber Endkunden
Unternehmen, die diese Anforderungen digital unterstützen, profitieren von Marktvorteilen, Kundenvertrauen und Effizienzgewinnen.
3. Effiziente Wertschöpfung durch digitale Prozesse
Die Integration von DPP-pflichtigen Prozessen in bestehende Geschäftsabläufe erfordert Datenmodelle, die lebenszyklusorientiert, interoperabel und audit-fähig sind. Systeme wie AIRdBASE können diese Anforderungen abbilden und automatisieren.
Fazit
Die Ecodesign for Sustainable Products Regulation (EU-Verordnung 2024/1781) ist ein Meilenstein der europäischen Nachhaltigkeitsgesetzgebung. Sie erweitert Ökodesign-Anforderungen auf fast alle Produktgruppen, etabliert die verpflichtende Nutzung eines Digital Product Passport und schafft einen einheitlichen Rahmen zur Förderung zirkulärer, nachhaltiger Produkte in der EU.
Für AIRdBASE und Smart IDs bedeutet die ESPR:
- Starke Relevanz für die technische Umsetzung regulatorischer Anforderungen in der Produktdatenverwaltung.
- Konkreten Einsatzfall für Smart IDs als Benutzeroberfläche und Datenzugang.
- Marktpotenzial, da Unternehmen digitale Lösungen zur Erfüllung der ESPR-Pflichten benötigen.
Für Kunden von AIRdBASE bedeutet die ESPR:
- Compliance-Unterstützung durch digitale Produktdaten- und Lifecycle-Management-Prozesse.
- Wettbewerbsvorteile durch transparente, nachhaltige Produkte.
- Effizienzgewinne durch strukturierte Daten, digitale Informationsbereitstellung und Integrationsmöglichkeiten mit bestehenden Systemen.
Weitere Artikel

Silolösungen müssen kein Fehler sein
Wer alle Prozesse in die Kern-IT integriert, erhöht nicht die Effizienz – sondern die Angriffsfläche.
19. Dezember 20255 Tipps für effizientes Dokumentenmanagement in Industrieprojekten
Erfahren Sie, wie Sie Ihre technische Dokumentation optimieren und Zeit sparen können.
15. November 2025